Fakt ist doch: Die Segelflieger haben mit ihrem Flarm ihren eigenen inkompatiblen und geschlossenen "Standard" geschaffen, der keine reservierten Frequenzbereiche nutzt und somit rechtlich Funkautoschlüsseln, Garagentoröffnern, breitbandigen Haushalts-Videoübertragern und LPD-Funkgeräten gleichgestellt und außerhalb Europas völlig uninteressant ist. Sie haben auch dafür gesorgt, dass kein Interesse an kompakten ADS-B-Geräten mit integrierten Verkehrsmonitoren besteht und sich so noch mehr in diese Inkompatiblitätsnische manövriert
Ich frage mich, warum Motorflieger eine Verpflichtung zum Einbau dieser proprietären Geräte akzeptieren, wenn viele bereits mit einem ADS-B-out Transponder ihren (standardisierten!) Anteil zur Flugsicherheit geleistet haben und nur noch einen simplen Trafficmonitor von einem beliebigen Hersteller bräuchten, um alle ADS-B-Maschinen zu sehen.
Im Prinzip wäre es zumindest Enroute momentan am sinnvollsten, wenn man neben ADS-B sowohl alte als auch Mode-S-Transponder sehen könnte - also das, was der Controller auf seinem Radarbildschirm sieht. Und das geht mit TIS-B. Statt vorschnell verpflichtend irgendwelche Geräte mit lauter Kleingrüppchenprotokollen zum verpflichtenden Einbau zu erklären, sollten die zuständigen Behörden zunächst diesen vorhandenen sinnvollen Dienst auf Infrastrukturseite anbieten. Ich sehe es jedenfalls nicht ein, die Firma, der wir diese Insellösungen mit Vendor lock-in zu verdanken haben, auch noch zwangsweise zu subventionieren.
Ist eigentlich mittlerweile das Ablaufdatum aus den Gerätefirmwares entfernt worden? Es gab wohl mal einen großen Protokollwechsel via Zwangsupdate, als sich ein schlauer Mensch "erdreistet" hat, das Flarm-Protokoll zu dekodieren - inklusive juristischen Maulkorb für diesen Menschen.
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