"Ich bin aber, egal wieviel Empörung das nun auslösen wird, schon der Meinung, dass der durchschnittluche PPL-Flieger besser ausgebildet ist."
Hallo Alexis!
Wenn schon einseitig und druff, dann möchte ich auch mal:
Es kommt nicht auf die Klasse an, sondern auf die Struktur, in der Du lernst.
Ich halte Leute, die im Verein/Club Fliegen gelernt haben, für bessere Flieger* als die Absolventen kommerzieller Flugschulen durch deutlich mehr Flugerfahrung und größere soziale Kontrolle.
Den durchschnittlichen PPL-Piloten (mich) halte ich für schlecht ausgebildet. Allesamt fliegen wir zu wenig. Wer wenig fliegt, muß schon begabt sein, um einen akzeptablen Übungsstand zu erreichen und zu halten.
Ich bin als Flugschüler MoSe im Verein gut zehn Stunden pro Monat geflogen, auf vielleicht dreißig Plätzen mit Flugauftrag gelandet und hatte einen Heidenspaß. Der nächste Schein in einer kommerziellen Flugschule kostete dann pro Stunde mehr als das Doppelte und gelernt habe ich im Wesentlichen, genauer mit Vy zu steigen und im Endanflug den Gleitpfad nicht mehr durch Slippen zu bestimmen (Fliegen konnte ich ja schon, da war das nicht so schlimm).
UL-Fliegen ist oft billiger, man kann also mehr fliegen.
Aber etwas an Deiner Beobachtung scheint plausibel: unter Echo-Klasse-Fliegern findet man, scheint mir, mehr "zwanghaft-Flieger" als unter MoSe- oder UL-Piloten. Das kann man genausogut auch positiv sehen und formulieren, z.B. "weniger, die glauben, sich nur ihren eigenen Regeln unterwerfen zu müssen". Manche E-Klasse Piloten brauchen zertifizierte Karten, manche Djangos fliegen UL. Manche Djangos fliegen aber auch SF 260. Manche E-Klasse Piloten starten mit Passagieren im Hochsommer von (zu) kurzen Graspisten, manche ULer frickeln (zu) viel an lebenswichtigen Teilen. Manche E-Klasse-Piloten fliegen den Tank leer. Manche UL-Piloten haben keine Ahnung von der Schwerpunktlage ihres Fliegers.
"von einem guten Freund, der nun seit 1.5 Jahren den PPL macht, immer noch fleißig übt und der Meinung ist, dass er nun bald reif sein wird für die Prüfung. Er hat 300 LAndungen, hat Airports angefolgen, x Stunden mit Airwork verbracht und er steht auch dazu, dass das bei ihm etwas länger dauert. Es ist ihm egal - seine Motivation ist, ein GUTER Pilot zu werden und nicht SCHNELL Pilot zu werden. er hat x Notlandeübungen gemacht und Umkehrkurven in IMC geübt.
Meines Wissens ist diese Einstellung zur Materie auf dem UL-Sektor eher selten ... oder?"
Diese Einstellung habe ich bei ab initio-Schulung PPL wegen der hohen Kosten noch nicht gesehen, beim Verein MoSe und beim Verein UL schon.
*kommt auf die Definition an, schon klar.