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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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3. Mai 2011: Von Mich.ael Brün.ing an 
Hallo zusammen,

da muß ich wohl einige meiner Aussagen präzisieren ;-)

Als ich sagte, dass kaum ein Flughafen bzw. Flugplatz große Gewinne schreibt, meinte ich an den Großflughäfen auch "nur" die GAT-Bereiche bzw. an den Flugplätzen ohne Linienverbindungen den gesamten Betrieb.

Und vor allem: Es gibt sehr löbliche Ausnahmen, an denen ausgezeichneter Service zu vertretbaren Preisen geboten wird.

Aber: es ist ganz und gar nicht so, dass die GA an großen Plätzen die Linienluftfahrt oder den Flugplatzbetrieb subventioniert.

Machen wir doch einfach eine Beispielrechnung (alles nur für unter 2t) an einem Platz, der nur von der GA genutzt wird:

Wenn wir am Wochenende pro Tag 50 Landungen rechnen und unter der Woche 20 Landungen, dann ergibt das in Summe pro Jahr ca. 10.000 Bewegungen. Rechnen wir eine Öffnungszeit von im Schnitt 10 Stunden pro Tag, dann sind ca. 3.600 Öffnungsstunden mit Personal abzudecken. Wieviele Personen sind wohl für einen ordnungsgemäßen (besser: behördengemäßen) Flugbetrieb erforderlich? Flugleitung, Tankstelle, Feuerwehr, Administration (Rechnungswesen), evtl. Zugangskontrolle, etc. Ich bin jetzt mal Heuschrecke und sage, das sollten doch 2 Festangestellte locker für 15 Euro die Stunde (natürlich ohne Sonn-/Feiertagszuschläge) abwickeln können.

Zwischensumme Personalkosten: 3.600 x 2 x 15 Euro durch 10.000 = 10,80 Euro pro Bewegung

Was wird wohl die Miete/Pacht/Grundsteuer für ein sagen wir 20ha großes Areal kosten? Was kostet die Instandhaltung der technischen Anlagen und deren wiederkehrende Prüfung? Wer bezahlt Facility Management und Reinigung der Gebäude?

Meine Meinung:
Wenn ich mit einer Cessna 172 irgendwo in Deutschland lande, dann sollte ich mich nicht beklagen mehr als 20 Euro bezahlen zu müssen. Das dürfte nach einer Vollkostenrechnung näher an einer "verursachergemäßen" Gebühr liegen als 8 bis 10 Euro.

Dass dem nicht so ist, liegt an den (für die GA-Fliegerei kostengünstigen) Verkehrsflughäfen an der Nutzung von Infrastruktur, die andere bereits voll bezahlt haben und am kleinen Flugplatz meist an bewundernswerter, ehrenamtlicher Tätigkeit und zu einem Großteil an den Vereinen, die durch Arbeitsstunden und Gebühren einen Teil der Infrastruktur auch ohne Fremdgebühren betreibt und bezahlt.

An den für teuren Verkehrsflughäfen wird die GA-Gebührenstruktur sicher zum Großteil davon bestimmt, dass man den reibungslosen Flugbetrieb der Linienfliegerei nicht zu sehr beeinträchtigen will, z.B. EDDM oder EDDF. Was meiner Ansicht nach aus Sicht der Großzahler wie z.B. Lufthansa auch verständlich ist, da ein einziger Go-Around eines A320 mit allen Kosten (einschl. Abfertigungsverzögerungen) vermutlich mehrere Tausend Euro kostet, umgerechnet also mehrere hundert Kleinbewegungen. An dieser Gebührenstruktur kommt dann auch der unabhängige GAT-Bereich (meist fremdvergeben an Servicebetrieb) nicht mehr vorbei und muß sehen, wie er das meist noch zahlreichere Personal finanziert. Und die Landegebühr steckt meist der Flugplatz komplett ein.

Ich weiß, die betriebswirtschaftliche Seite des Fliegens wird bei uns Hobbby-Fliegern aus innerer Überzeugung gerne ausgeblendet. Oder kann man einem Nicht-Flieger logisch erklären, warum man für 300 Euro zum Kaffeetrinken fliegt?

Das bringt mich zum Fazit.

Vielleicht wäre es im Sinne des Verständnisses von Flugplatzbetreibern durchaus auch mal einen Beitrag wert, die Service-Seite und finanzielle Sicht eines besonders positiven Flugplatzbeispiels in PuF zu beleuchten. Das wird dann sicher auch das eine oder andere schwarze Schaf lesen und dabei erkennen, dass sich guter Kundenservice und vernünftige Preise nicht ausschließen. Wobei ich mich nicht der Hoffnung hingebe, dass diese Kombination ohne Quer-Subventionen des Flugbetriebes möglich ist.

Oder doch? Gegenbeispiele äußerst willkommen!

Michael
4. Mai 2011: Von Othmar Crepaz an Mich.ael Brün.ing
Ganz einfache Gegenfrage: Und wie machen es die Amis, die ihre Leistungen (Crewbus vom Flugzeug, Getränke, oftmals sogar kostenloses Leihauto für die Fahrt in die Stadt) gänzlich kostenlos zur Verfügung stellen, wenn man (natürlich zu normalen Preisen, ohne Zuschläge) dort tankt?
4. Mai 2011: Von Max Sutter an Othmar Crepaz
...wie machen es die Amis ...

Ganz einfach - nicht wenige FBO's legen drauf. Jetzt bei zurückgehender GA sowieso. Am meisten tut natürlicch die weniger werdende Businessfliegerei mit Jets weh, weil deren Tanks etwas mehr schlucken als die einer PA-28. Aber die meisten harren aus und hoffen auf bessere Zukunft.
4. Mai 2011: Von Thore L. an Max Sutter
Wenn die alle drauf zahlen würden, würden sie einfach dicht machen. In den USA sind die halt nicht so gegängelt wie bei uns, es fliegen (und kaufen) mehr (immer noch), und es gibt einfach nicht so viele dämliche und unsinnige Vorschriften...

Warum muss bei uns eine Feuerwehr am Platz sein? Reicht nicht für die paar Vorfälle in D / Jahr die normale ortsansässige Feuerwehr, so wie man halt auch bei Autounfällen die paar Minuten auf die Feuerwehr warten muss?

Warum muss da einer aufm Turm sitzen, wozu brauchen wir überhaupt einen Turm, was sollen die Öffnungszeiten und bescheuerten Betriebsrestriktionen, wieso müssen super Landebahnen erneuert und Miniplätze umzäunt werden? Da werden Flutlichter für nachts gefordert (nein, "natürlich" nicht für die Bahn, sondern für's Vorfeld) und installiert...

Warum müssen die technisch recht einfachen Flieger gewartet werden, als würden wir mit Wasserstofftanks zum Mond fliegen wollen? Was sollen die PPL Theoriemonster Lehrpläne (kennt hier einer wen, der einen deutschen Schein in weniger als 12 Monaten gemacht hat und nebenbei noch arbeiten konnte?), die sich beim IFR dann zu einem undefinierbaren Zeitfressdrachen erwachsen dürfen?

Wenn wir die meisten unsinnigen Vorschriften einfach weglassen würden, hätten wir Pilot Controlled Lighting auf fast allen Plätzen, keine oder nur geringe Landegebühren, und der Platz wäre - wie ein bisschen Strasse halt auch - ein kleiner zu vernachlässigender Kostenpunkt bei Gemeinden, die dadurch ein bisschen mehr Gewerbesteuer einnehmen dürfen und so auf Null kommen - bei etwas besserem Angebot für die Bürger als Gemeinden ohne Platz.

Ich weiss, dass das ganz einfach geht - ich sehe es weltweit überall und immer wieder. Und dann komme ich zurück nach D und bekomme Schreikrämpfe...
4. Mai 2011: Von  an Thore L.
Ich habe meinen PPL innerhalb von 7 Monaten gemacht. Mein IFR innerhalb von sieben Monaten gemacht. Und habe "nebenbei" gearbeitet. War nicht wirklich leicht, ging aber....
4. Mai 2011: Von Thore L. an 
ja, unfassbar, oder? Ich habe den US PPL in 4 Wochen, und das IFR in 5 Wochen gemacht. ME war 2 Wochen, der CPL dauerte 2 Wochen. Das SES habe ich in 2 Tagen erledigen können...

Und wenn ich mit D Piloten fliege, merke ich keinen Unterschied, bis auf dass die hier so obrigkeitshörig sind... Und natürlich dass kaum einer IFR hat, weil es ja so lange dauert...
4. Mai 2011: Von M. Koepfer an Thore L.
Geht aber schneller: CPL + IR in 11 Tagen. Ein Bekannter hat das IR in 6 Tagen geschafft (ok, 10h Simulator wurden vorher gemacht). Nach insgesamt 14 Tagen hatte er noch den PPL und das ME.
8. Mai 2011: Von MH an Mich.ael Brün.ing
Ich war ein paar Jahre als Türmer auf einem VLP > 25000 Landungen. Der Einfallsreichtum der Betreiber ist grenzenlos wenn es darum geht nachzuweisen, dass am Flugplatz rote Zahlen geschrieben werden. Da werden z.B. längst abgeschriebene Anlagen an einen anderen Geschäftszweig verhökert um das uralte Gelumpe wieder zu aktivieren! wie gesagt, die Ideen sind grenzenlos
8. Mai 2011: Von Max Sutter an MH
So ganz einfach wie sich es liest, ist das Verfahren aber nicht. Denn beim internen Verhökern muss es sich a) um zwei rechtlich getrennte Einheiten handeln, möglichst nicht erst unmittelbar vor dem Verkauf erstellte, und b) müssen die Einnahmen beim verkaufenden Betriebsteil als außerordentlicher Ertrag aufgeführt werden. Es ist natürlich möglich, dass bei einem lokalen Verkehrslandeplatz die letzte Betriebsprüfung unmittelbar im Anschluss an die ersten Flüge der Wright Brothers stattgefunden hat, d.h. kein Schwein vom Finanzamt sich dafür interessiert.

Kann aber sein, dass die Hoffnung auf ein laxes Finanzamt bei den reichern Bundesländern nicht funktioniert, sondern nur bei den ärmeren. Darum sind letztere auch ärmer, das ist kein Zufall.
8. Mai 2011: Von Othmar Crepaz an Max Sutter
Einspruch, Euer Ehren! Es ist offenbar so, dass sich beim Finanzamt kein Sch... auskennt. Zumindest bei uns in Österreich.
Wie sonst hätte das Finanzamt bei der Einführung der FlugAbgabe diese damit begründen können, dass die nicht gewerbliche Fliegerei von der Mineralölsteuer befreit ist? Ich hab' das schwarz auf weiß. Nebst anderen Torheiten.
Von mir bekommen sie übrigens eine Meldung mit 10 Flügen, davon ein einziger mit 1 Passagier, macht 8 Euro. Bekanntlich hat der Ministerrat bereits 2 Gelegenheiten verstreichen lassen, diesen Unsinn zu revidieren.

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