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Hallo Max, „denn dass die Überziehgeschwindigkeit aufgrund der veränderten Profilanströmung und der Abschattung einer Fläche durch den Rumpf STEIGT wird wohl nicht strittig sein.“ Da ist der Hund begraben. Ehrlich gesagt - ich wusste das nicht mit Bestimmtheit zu sagen. Tatsächlich scheint mir aber, dass die Aussage so nicht richtig ist. Ich habe dazu diesen Link gefunden, quasi, Slip erklärt für Airline Piloten. Dort wird auch die Meinung geäußert, die ich vertreten würde, dass die Stall Speed in einem Seitengleitflug sinkt. https://www.ainonline.com/aviation-news/2013-1 Was Du ebenfalls übersieht ist, dass die Stall characteristics im Seitengleitflug ganz andere sind. Kein Abkippen oder ähnliches, sondern ein Sinken der Fläche und damit verbunden ein automatisches Wiederanliegen der Strömung. Ich bin aber kein Experte in Aerodynamik, ich komme mehr von der praktischen Seite. | ||||||
Bleibt idealerweise gleich der "Einleitgeschwindigkeit". Beim Ausleiten (Ruder "frei" lassen) sollte das Flugzeug genau so schnell (langsam) sein wie vor dem Einleiten. | ||||||
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Der Fahrtmesser meiner 1941 J3 Cub zeigt im Slip wilde Zufallswerte und im kurzen Endteil 0 KIAS an. | ||||||
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Wenn die Stall Speed tatsächlich sinken würde wäre doch ein Slip bis in den flare die Lösung für kurze Pisten und wir würden in Skiathos noch viel spektakulärer Jets landen sehen, denke ich mal. Im Ernst: In Deinem Zitat wird etwas angesprochen worüber ich auch nachgedacht habe, nämlich "Part of lift is transferred from wings to the fuselage" also analog Messerflug. Ich bin ziemlich sicher dass ein Hochdecker wie die Cub sich anders verhält wie ein schnittiger Tiefdecker mit flachem, abgerundetem Rumpf der da auch noch teilweise abgeschattet, bei der Cub aber schön angeströmt wird. Solange die Diskussion ein respektvoller Umgang miteinander bleibt macht sie jedenfalls Spass. | ||||||
Stimmt... dadurch trägt auch der Rumpf zum Auftrieb bei und im Gegensatz zu Max Vermutung sinkt Vs der Anflug wird dadurch langsamer und steiler deswegen ist es beim Ausleiten wichtig, erst das Höhenruder nachzulassen | ||||||
Moin Erik, wir kommen da inhaltlich so nicht zueinander. Einerseits argumentiere ich, dass der Übungsstandard einiger Piloten offenbar nicht ausreicht, um den Slip zum Anwendunsstandard zu machen und nicht, dass es andere Gründe gäbe, ihn nicht anzuwenden. Andererseits verwahre ich mich auch dagegen, „drücken“ zum Steuern des Gleitpfades als Standardtechnik zu akzeptieren. | ||||||
Wer beim Slippen die Nase hoch nimmt reduziert in Wirklichkeit seinen margin to stall, denn dass die Überziehgeschwindigkeit aufgrund der veränderten Profilanströmung und der Abschattung einer Fläche durch den Rumpf STEIGT wird wohl nicht strittig sein. Ob deine These, dass die Überziehgeschwindigkeit durch die veränderte Anströmung reduziert wird, kann ich nicht beurteilen. Dass sie aber durch die Abschattung erhöht wird, bezweifle ich stark. | ||||||
Wenn die Stall Speed tatsächlich sinken würde wäre doch ein Slip bis in den flare die Lösung für kurze Pisten und wir würden in Skiathos noch viel spektakulärer Jets landen sehen, denke ich mal.
Ja, sollte möglich sein - aber die wenigsten Fahrwerke vertragen eine solche Schiebelandung, selbst die 747 dürfte ihre Grenzen überschreiten Beim Slippen gibt es die Phase des Slippens, des Ausleitens zur Fahrtaufnahme mit Erhöhung der Sinkgeschwindigkeit und dann Abfangen in normalen Gleitflug - letzteres kann mit Übung auch der Flare sein und das ganze mit unbrauchbarer Fahrtanzeige | ||||||
Moin Lutz,
den Einwand kann ich nachvollziehen, gelernt habe auch ich die Regulierung des Gleitpfades mit dem Gas. | ||||||
Da hast Du mich falsch verstanden: der Abstand zur Stall Speed wird reduziert weil diese steigt. Selbst wenn -durchaus logisch- ein Teil der erforderlichen Auftriebskraft nicht mehr von der Tragfläche sondern vom Rumpf erzeugt wird wette ich meinen Hut dass insgesamt der Auftrieb bei gleicher tatsächlicher (nicht angezeigter) Speed geringer ist. Sonst wäre es unlogisch und wir würden in einigen Situationen in denen erhöhter Auftrieb vonnöten ist plötzlich anfangen zu Slippen: shortfield takeoff, downdraft, etc. | ||||||
@Lutz und Erik mal abgesehen davon, dass man normalerweise das Gas nimmt, um den Gleitweg wieder einzufangen, nicht das Höhenruder – das für die Speed zuständig ist. Jetzt kannst Du natürlich wenn Du ohnehin schon bei Power Idle bist, die Nase runternehmen, um wieder auf den richtigen Anflugwinkel zu kommen – damit wirst Du aber unweigerlich zu schnell. Das kann man im LANGEN Endanflug dann korrigieren, in dem man die Nase wieder hoch nimmt ... und dann wieder Gas gibt. Will man aber nach einer hohen Baumreihe nur schnell mal 50 Meter abbbauen ist die "Drücken Methode" untauglich weil Du bis zum Anfang der Bahn die zu hohe Fahrt nicht mehr weg bringst. Vor allem mit Tiefdeckern wie der Beech, DA-40 - oder Cirrus - kommst Du dann mit Überfahrt an der Piste an und schwebst endlos im Bodeneffekt. Jetzt kannst Du aber nicht mehr drücken, außer Du hast zu viel Geld. Beweise gibt's von jeder Flugplatzterrasse aus zu besichtigen. 2/3 aller Privatpiloten landen so irgendwann ab der Mitte der Runway. | ||||||
Da hast Du mich falsch verstanden: der Abstand zur Stall Speed wird reduziert weil diese steigt Wieso sollte die Stall Speed steigen, wenn der Anstellwinkel gleich bleibt? Die Abschattung der Fläche bewirkt weniger Auftrieb, da weniger Fläche zur Auftriebsentwicklung zur Verfügung steht. Aber das wäre ja ein unterstützender Effekt -> größeres Sinken | ||||||
Nein, würden wir nicht, denn der Widerstand steigt ja auch und zwar stärker als der Auftrieb. Der Slip ist ineffizient hinsichtlich des Verhältnisses von Auftrieb zu Widerstand. | ||||||
Sonst wäre es unlogisch und wir würden in einigen Situationen in denen erhöhter Auftrieb vonnöten ist plötzlich anfangen zu Slippen: shortfield takeoff, downdraft, etc.
Ziel des Slippens ist es, den Widerstand zu erhöhen- was Du beim Start eben nicht willst | ||||||
"Mal abgesehen davon: Nennen wir mal mein Slippen ohne Ziehen das "Sturzflug-Slippen": Wo siehst Du das Risiko, außer dass man nicht das Mögliche ausreizt?" In der Belastung der Struktur. Jeder Konstrukteur baut seinen Flieger um ein Gerüst aus bestimmten Lastfällen. Da wird aus Fläche, Winkel und Geschwindigkeit die Kraft berechnet und das Bauteil entsprechend dimensioniert. Va beispielsweise ist definiert als Geschwindigkeit, "bei der durch einen vollen Ruderausschlag in einem symmetrischen Flugzustand die Struktur des Flugzeuges bis zur Grenze des Zulässigen belastet wird." Weißt Du, welche Annahmen für asymmetrische Flugzustände gemacht werden? Ich nicht. Rechnet da jemand wirklich die Seitenruderwirksamkeit aus, damit den maximalen Slipwinkel und dann die maximale Geschwindigkeit dafür? Wo steht das? Ich habe mit Begeisterung die Bespannung am Falken flattern lassen und hatte dann bei der Umschulung auf PPL A keine Hemmungen, in der Grob 115 meine viel zu hohen Endanflüge mit Gewalt runterzuslippen. Aber wenn ich mir die Höhenruderlagerung der MCR01 so ansehe und die fipsigen Hebel, mit denen die riesigen Klappen bewegt werden... auch wenn meine als Einzelstück ein abgespanntes Höhenruder für den Kunstflug hat...man wird ja auch mit dem Alter weniger mutig. | ||||||
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Also wenn der Auftrieb insgesamt sinkt, ich aber trotzdem ganz gerne das Gesamtgewicht des Flugzeugs durch den Auftrieb in der Luft halten möchte und keinen Parabelflug durchführe wird wohl die Stall Speed steigen müssen. Vergleich es mit Vereisung meinetwegen. | ||||||
Also wenn der Auftrieb insgesamt sinkt, ich aber trotzdem ganz gerne das Gesamtgewicht des Flugzeugs durch den Auftrieb in der Luft halten möchte und keinen Parabelflug durchführe wird wohl die Stall Speed steigen müssen.
Etwas aus der SeglerTheorie: der Auftrieb wirkt senkrecht zur Flugbahn, der widerstand entgegen gesetzt. im stationären Flug ist die Resultierende von Auftrieb und Widerstand dem Betrag nach gleich der Gewichtskraft dh beim steilen Slip brauch ich weniger Auftrieb, der zudem teilweise vom Rumpf geliefert wird, und die Vs sinkt | ||||||
Also wenn der Auftrieb insgesamt sinkt, ich aber trotzdem ganz gerne das Gesamtgewicht des Flugzeugs durch den Auftrieb in der Luft halten möchte und keinen Parabelflug durchführe wird wohl die Stall Speed steigen müssen. Vergleich es mit Vereisung meinetwegen.
Will ich aber beim Slippen nicht. Da will ich runter. Die abgeschattete Fläche kann "keinen" Auftrieb erzeugen. Genau das, was ich bezwecke. Anstellwinkel der noch wirksamen Fläche bleibt identisch. Risiko eines Stall während des Slippen bleibt unverändert. Da ein Teil des Höhenruders ebenfalls abgeschattet ist, d.h. ebenfalls weniger Auftrieb, oder besser gesagt Abtrieb entwickeln kann, der Anstellwinkel der Haupt-Tragfläche aber identisch bleiben soll - keine Geschwindigkeitszunahme! - muss am Höhenruder ein größerer Anstellwinkel realisiert werden, also ziehen. | ||||||
"Anstellwinkel der noch wirksamen Fläche bleibt identisch." Nein, bei Flächen ohne V-Stellung wird das Profil flacher, bei V-Stellung ändert sich zusätzlich der Anstellwinkel | ||||||
Ich verstehe nicht, was diese Bemerkung mit dem Thema zu tun hat. | ||||||
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