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Im Falle Worms ist die Grasbahn eine EIGENE Start- und Landebahn. Insofern ist sie auch zu berücksichtigen bzw Verkehr, der dort stattfindet / stattfinden könnte*. Sollten die Segelflieger dort aktiv sein, sieht man das doch von weitem. In diesem Falle wird die Grasbahn gemieden bzw nicht genutzt, um durchzustarten. Ansonsten gebe ich Dir vollumfänglich Recht: ich muss nicht mehr wissen, und denen zuzuhören bringt nix, es würde womöglich dazu führen, auf der eigentlichen Platzfrequenz was zu verpassen. Die Segelflieger halten sich im allgemeinen von der Motorplatzrunde ja fern. Es ist viel wichtiger, auf ziellos umhertorkelnde Mickeys und - viel schlimmer!- umhertorkelnde Mauscopter zu achten: gerade Letztere sieht man sehr schlecht, deren Positionsmeldungen sind besonders ungenau/oft falsch und nur zu oft können die das Verhalten von normalen Motorflugzeugen in der Platzrunde nicht einschätzen. Das ist nun kein Bashing, sondern Tatsache! *Es gibt (grössere) Spornradflieger, die die Graspiste bevorzugt benutzen. Auch die sind zu beachten. Allerdings kündigen sie i.d.R. im Funk an, welche Piste sie anfliegen/benutzen. | ||||||
Bevor ich nun ob meiner "Mauscopter"-Äusserung mit roten Einsen beworfen und beschimpft werde, empfehle ich diesen Thread, zumindest den / meinen ersten Post nochmals zu lesen: | ||||||
Bewertungen sind eh überschätzt. | ||||||
Da gebe ich Dir völlig recht. Sie sind aber das Werkzeug derer, die entweder keine Zeit für schnelle Kritik haben, oder aber zu faul, oder gar nicht in der Lage, ihre Meinung in Worten niederzuschreiben. Oder zwar (negative) Kritik üben wollen, aber sich nicht namentlich outen wollen. | ||||||
Einfach an den letzten: "Beispiel Worms: da schaut jemand wie ich aufs Anflugblatt, sieht zwei Platzrunden und eine Frequenz und erwartet natürlich, dass aller Verkehr auf dieser (einzigen) Frequenz mithört. | ||||||
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Das mit der "Quintessenz" war eigenlich scherzhaft gemeint ... Der ernsthafte Teil dieses Beitrags deckt sich mit Deinem Anliegen: Wie ist meine Taktik, sich einem Platz mit (hoch-)aktivem Segelflug zu nähern, zu bewerten? | ||||||
Deine offenen Fragen lassen sich ja auf drei Deiner Absätze reduzieren:
Ja, da ist glaube ich jeder einverstanden. Die AIP hat hier nicht den erforderlichen Vollständigkeitsgrad. Die Behauptung, man müss mal in einem Segelflugzeug dringesessen haben - bzw. sogar einen ganzen Tag "mitgemacht" haben, um sicher mit den Seglern zu koexistieren, ansonsten solle man solche Plätze bei gutem Wetter eher meiden (Lutz), ist entweder überheblich-elitär oder impliziert, dass die typische Motorflugprozedur in Gegenwart von Seglern nicht sicher ist ohne "Zusatzausbildung". Nun, elitär liegt ja im Auge des Betrachters. Ich denke, beides trifft zu. Ich bin absolut der Ansicht, dass Kenntnisse über andere Luftfahrtteilnehmer einen zu kleinen Teil in den curricula der Luftfahrerausbildungen einnehmen - in allen. Der Motorflug und auch der UL-Flug, aber auch der Fallschirmsprung sind aber besonders betroffen, weil die Ausbildung in der Regel zeitlich sehr ko,primiert ist, während der Segelflieger bis zum Scheinerhalt oft mehrere Jahre Flugplatzerfahrung sammelt, das mitigiert das manchmal, aber natürlich nicht immer, insbesondere dann nicht, wenn man nur an seinem Heimatplatz bleibt und nicht in die weitere Flieger-Community hereinlebt. Insofern, ja, bin ich schon der Ansicht, dass es hier einen Ausbildungsmangel gibt. Den machen viele Piloten dadurch wett, dass sie die Lizenz als Lizenz zum Weiterlernen begreifen und auch nutzen. Wenn du mit "Quintessenz" meinst, dass es gut wäre, an einem unkontrollierten Platz zwei Verkehrsarten dicht nebeneinander zu haben, ohne dass die überhaupt miteinander reden oder sich hören können (weil die Segelfrequenz nicht auf dem Motor-Anflugblatt veröffentlicht wird), dann bin ich da keineswegs "angelangt". Und wundere mich über die krampfhafte Verteidigung des Status Quo durch Leute, die meinen, aufgrund ihrer Erfahrung in beiden Welten haben sie (individuell) halt ihren Weg gefunden, damit sicher umzugehen. Ich denke, das ist ein unfairer Vorwurf. Wir halten daran fest, obwohl wir die Limits kennen. Und weil wir uns schon eine Weile mit anderen optionen auseinandersetzen. Ich glaube, das erste Mal, dass ich von dem von Dir genannten Punkt sprechen hörte, war Anfang der 1990er. Du hast hier also keine Lücke entdeckt, sondern ein Thema, das seit Fliegergenerationen bearbeitet wird und bei dem die vorliegenden Lösungen unter Berücksichtigung von Erfahrung mit allen möglichen Modellen die besten Ergebnisse zeitigen. Es wäre sehr dumm, wenn man auf Grund theoretischer Überlegungen ohne jegliche Evidenz und ohne jegliche Ahnung von einem grossen Teil des Fluggeschehens die Regeln neu schreiben wollte.
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Wahrscheinlich sagt man heute "Bandbreite" dazu. Es passt nichts mehr dazwischen. Vitale Meldungen müssen ggf. verschoben werden, weil man nicht mehr durchkommt, für Emergencies gibt es keine Pausen mehr, um sie abzusetzen. Und das, um Kommunikation zu integrieren, die Deinen Flugweg nicht betreffen? Die Anflugkarten der DFS sind tatsächlich weitgehend komplett. Mann muss sie nur auch komplett lesen. Die Frage, ob Segelflug am Platz ist, steht auf der Text Seite unter ACFT. Es gibt keine Segelflug Platzrunde, weil die Biester nicht stoisch einem gezeichneten Strich folgen, demzufolge ist "Position" auch nie an der gleichen Stelle. Eine Ka-8 hat eine andere "Position" als eine ASK 21. Die Anflugblätter sind für Motorflug gemacht. Deswegen gibt es da auch keine Segler Frequenz. Gruß - Wolfgang
*Wahrscheinlich gibt es das auch irgendwo, wir werden es gleich lesen. | ||||||
Die Behauptung, man müss mal in einem Segelflugzeug dringesessen haben - bzw. sogar einen ganzen Tag "mitgemacht" haben, um sicher mit den Seglern zu koexistieren, ansonsten solle man solche Plätze bei gutem Wetter eher meiden (Lutz), ist entweder überheblich-elitär [...] Chris, das ist überhaupt kein Vorwurf an Dich, aber Deine und die Fragen von einigen anderen Foristen bestätigen meine Ansicht, dass das eine gute Idee wäre. Das Konzept des über-den-Tellerrand-schauens ist in der Fliegerei ja auch sonst nicht unüblich: Fluglotsen lernen die Grundzüge des Pilotenhandwerks, Schlepppiloten müssen Starts im geschleppten Flugzeug machen etc. Und nochmal: Das ist keine Strafe - das macht Spaß. Garantiert! Du wirst es nicht bereuen! Aber für den Fall, dass Du Dich doch nicht durchringen kannst, hier mal der Versuch einer Hilfestellung: Nach dem, was Sven und andere geschrieben haben, muss ich an einem Tag mit gutem Wetter davon ausgehen, dass auf der Segelseite des Platzes (wie weit draußen?) sehr viele Segelflugzeuge in der Luft sind (bis in welche Höhe?) Praktisch unbegrenzt, sowohl was Entfernung als auch Höhe angeht. Segelflugzeuge fliegen routinemäßig Strecken von vielen hundert Kilometern jeden Tag, bis zur Konvektionsbasis und manchmal auch darüber. Wie im Motorflug gibt es natürlich im Platzberech eine Häufung durch An- und Abflüge und Trainingsbetrieb, aber es ist einfach unmöglich, hier einen Bereich zu definieren, außerhalb von dem man "safe" wäre. dass keiner von denen mich hört und ich keinen von denen höre Jetzt hast Du drei Pulks von jeweils 5-10 Flugzegen, die in drei Aufwinden, aber in unterschiedlichen Höhen (die meisten übrigens mit metrischen Höhenmessern, die evtl. auch noch auf QFE eingestellt sind) im 5 km-Umkreis vom Flugplatz kurbeln. Das ist das Szenario, das ich im Kopf hatte, als ich schrieb, Du würdest den Funk überschätzen. Was möchtest Du da sinnvoll mit wem funken? Ich muss denen aber ausweichen, und dass mache ich (konservativ) am liebsten weiträumig. Wie fliege ich also am besten an, wenn ich von der Seglerseite her komme? Wegbleiben von der direkten Platzrunde unterhalb ca. 2000 ft agl, und natürlich auch keinesfalls tiefer über den Platz fliegen. Beim Überflug generell eher über das approach- als das departure end der Bahn fliegen. Ansonsten hilft nur Rausschauen. Luv- und Leeseite, wie weiter unten vorgeschlagen, sind da keine hilfreichen Begriffe. Segelflieger machen ihre Strecken nicht mit dem Wind! In niedriger Höhe fliegt man aber eher gegen den Wind vor, so dass man im Lee eher sicherer wäre. Was die Windenstarts betrifft, soll ich davon ausgehen, dass die Segler mich rechtzeitig im Endanflug sehen und das Seil einholen? Örtliche Betriebsregeln sollten das sicherstellen. Falls doch ein Windenstart stattfindet, während Du im short final bist, sofort den Anflug abbrechen und von der Windenseite wegdrehen. Windenseile können auch reißen und sonst wo hin fliegen, z.B. quer über die Bahn - da hat dann niemand mehr die Kontrolle darüber. Oder kann ich dazu irgendwas beitragen? Mit den Flügeln wackeln im Final, damit die mich sicher sehen? Das halte ich nicht für hilfreich. | ||||||
Unter anderem diese, hier wiederholte, Aussage: " Das wäre, nach meiner Zählung, nämlich Chris' 4. Absatz: Wie mach' ich's am besten? | ||||||
Mit tief meintest Du im Bereich der Platzrundenhöhe (1.300 ft) von Worms? Wenn ja, halte ich das für keine gute Idee. Rund um Worms befinden sich einige Fluggelände und viele lärmtechnisch eher zu meidende Wohngebiete. Über Bürstadt (im langen Endanflug) gibt's lt. NOTAM häufig eine Kunstflugbox/Modellflug/Drohnenflug. Darüber hinaus herrscht bei gutem Wetter in diesem Bereich durchaus Verkehr. Viele fliegen auch tief, weil sie von den nahen Plätzen drumherum kommen (meist aus Egelsbach, Mainz, Speyer etc). Oft sind es auch (Solo-)Schulungsflüge, wo man sowieso auch ein bißchen Rücksicht nehmen sollte. Andere Verkehrsteilnehmer hier über den bunten Orten, Feldern oder vor den Bergen (Weinstraße) zu erkennen ist meiner Erfahrung nach wesentlich anspruchsvoller, als höher fliegende Maschinen durch ihren Schatten gegenüber dem Himmel auszumachen. Beispiel: Kollision zweier Maschinen nahe Reichelsheim 2012. Ich würde daher auf beide Pisten eher hoch anfliegen und mich dann in den langen Endanflug, der in Worms durchaus erwünscht ist, einreihen. Das hilft auch bei der "Staffelung". Aber das ist tages- und verkehrsabhängig und kann natürlich kein Patenrezept sein. Genaue Positionsmeldungen sind auch hier sicher hilfreich. Ich lasse mich aber auch gerne von sinnvollen Anflugalternative(n) überzeugen ... Just my 2 cents Achim | ||||||
Hallo Achim, ich denke, das entscheidende an einer Antwort auf diese Frage ist, dass es dazu keine allgemeingültige Antwort gibt. Es kommt auf Wind und Thermikverhältnisse an. An Plätzen, die den Einstieg in Hangthermik bieten - da gehört Oerlinghausen dazu - ist es sicher sinnvoll, sich ein bisschen mit den möglichen Routen vertraut zu machen (durch Nachdenken), die die Segelflieger auf dem Weg zum Hang nehmen. Grundsätzlich wirst Du bei Wolkenthermik kreisende Segelflugzeuge eher im Luv als im Lee finden, es ist eine der Strategien, gegen den Wind vorzufliegen. Das Blaue ist bei Wolkenthermik weniger wahrscheinlich als sich entwickelnde dunkle Stellen unter Wolken. An einem x-beliebigen Segelflugplatz mit Windenbetrieb würde ich also eher durch Lee als durch Luv fliegen, um von der einen auf die andere Seite zu gelangen. Topographische Besonderheiten können diese Überlegungen aber hinfällig machen. Vielleicht macht das ein bisschen deutlicher, warum so ein Tag bei den Segelfliegern nicht völlig schlecht angelegt ist. Man muss es aber auch nicht verkomplizieren, es gilt, was Thomas N ja schon gesagt hat, Lichter an und aussen drum herum. | ||||||
Die Antwort auf "Wie mach ich's am besten?" lautet also "Lass es bei deinem mediokren Kenntnisstand besser bleiben". Das ist aufschlussreich, wenn auch nicht hilfreich. Ich bin aber dankbar für den Thread - er hat mich wachgerüttelt für ein Thema, das ich sonst nicht wichtig genug genommen hätte. | ||||||
Vielleicht dann für dich nochmal: Flieg außen rum und mach alle Lichter an. | ||||||
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Und dann für dich nochmal die Frage: wie weit, wie hoch? | ||||||
Hallo Lutz, danke für Deine Antwort. Wenn es Dir nichts ausmacht, würde ich das gerne noch etwas weiter diskutieren.
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Lachen? Gruß - Wolfgang | ||||||
...und bei Ankunft von der Seglerseite durch Lee statt Luv zu fliegen bedeutet, den Flugplatz von allen Seiten zu sehen und relativ viel Zeit mit Rumkurven zu verbringen. Edit: das ist falsch, Lee statt Luv bedeutet eigentlich nichts anderes als einen Queranflug von der Richtung der Segelplatzrunde zu machen, ggf. halt weit draußen, und dann ins Final oder - falls anderer Motorflugbetrieb vorhanden ist - sich ggf. im Gegenanflug einzuordnen oder anders abzusprechen. Ich würde ohne Segler ein Midfield-Crossing deutlich über der Platzrunde machen, zB in 1500 AGL. Ist das hier verantwortbar, wenn ja in welcher Höhe? | ||||||
Insbesondere würde mich interessieren, was Leute mit mehr Ahnung davon halten, dass ich möglichst tief außen rum fliege (gerne auch mit Licht), weil oben ganz schön was los sein kann. Und zwar so hoch, dass mir oben drüber nicht plausibel erscheint. Da oben kann genauso viel los sein. Wie Lutz schon schrieb, es kommt auf die örtlichen Gegebenheiten (inclusive Wetter und Tageszeit) an. Es wird da keine allgemeingültige Aussage geben. ... außer vielleicht - in Flugplatznähe noch aufmerksamer die Umgebung scannen, als sonst. | ||||||
Und dann für dich nochmal die Frage: wie weit, wie hoch? Ich fliege so, dass ich mich bis zum Einflug in den Gegenanflug deutlich aus der Platzrunde heraushalte. Meine Höhe teile ich mir dabei so ein, dass ich möglichst lärmarm an diese Position komme. | ||||||
Außerdem: Die Starts machen mir kein Kopfzerbrechen, das sehe ich dann schon. Ich denke eher an potentiell viele Rückkehrer denen ich nicht begegnen will. | ||||||
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Die Summe der Antworten, insbesondere von Tobias, haben mir jetzt geholfen. Ich fasse (aus Tobias Beitrag) nochmal zusammen: Wegbleiben von der direkten Platzrunde unterhalb ca. 2000 ft agl, und natürlich auch keinesfalls tiefer über den Platz fliegen. Beim Überflug generell eher über das approach- als das departure end der Bahn fliegen. Falls ein Windenstart stattfindet, während man im short final ist, Anflug abbrechen und von der Windenseite wegdrehen.
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