Die Argumente, dass der Flughafen defizitär sei, und dass es für die Region besser sei, Sozialwohnungen auf das Areal zu bauen, kommen besonders bei den sozial schlechter gestellten Bürgern gut an. Darum ja auch die Wahlsprüche wie "Wohnen für viele, statt Fliegen für wenige."
Erinnert mich an die "ick schufte doch nich für Reiche!" Plakate, die sich im Falle Tempelhof bewährt haben.
Schon interessant, wie sich diese Leute mit wenig Aufwand instrumentalisieren lassen, um die Ziele einer wohlhabenden Minderheit zu verwirklichen.
Die Seegrundstücke mit Fördeblick sind vermutlich für einige Investoren sehr lukrativ, können aber so lange nicht bebaut werden, wie sich das Gebiet in der Einflugschneise befindet. Anders ist die kompromisslose Haltung einiger Politiker gegen den Weiterbetrieb kaum erklärbar. Denn man könnte auch einen Teil des Areals bebauen, ohne dass der Flugbetrieb eingeschränkt werden müsste. Dann würden sogar noch einige Hektar Grünfläche erhalten bleiben. Seltsam, dass gerade die vermeintlichen Umweltschützer so wehement dagegen sind.
Das Flughafenareal ist voll mit Altlasten aus dem Krieg und wird, um es bebaubar zu machen, sehr viel Geld kosten. Aber sicherlich nicht das Geld derer, die sich an den Seegrundstücken bereichern wollen, sondern das Geld der Allgemeinheit. Das ist dann zwar wieder ein prima Konjunkturprogramm, aber ob es unterm Strich denjenigen zugute kommt, denen billiger Wohnraum versprochen wird?
Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass der Bürgerentscheid positiv ausgeht für den Weiterbestand des Flughafens. Dann hätten die bereits und zukünftig ansässigen Unternehmen endlich Planungssicherheit für ihre Investitionen. Diese Option wird bei unserem Hang zur Schwarzmalerei und Resignation oft übersehen.