Ja, genau Lutz, Zeit und Geld für Selbstgewähltes. Die Frage ist: wie kriegen wir möglichst ALLE Menschen dahin, dass sie genügend Geld und Zeit für sich haben? So dass zB jeder Fliegen kann, der das gerne möchte. Ich rede kein bisschen von Verzicht oder von einem Sozialismus a la DDR. Wie schaffen wir es, ein artgerechteres Leben zu leben?
Und Achim, ja, ich glaube auch, dass wir eine der ersten Generationen sind, die sich diese Frage stellen können. Was natürlich nicht bedeutet, dass wir sie deshalb nicht stellen dürften, sondern vielmehr, dass wir die Entbehrungen, die unsere Vorfahren auf sich genommen haben, wertschätzen, indem wir unsererseits nun die Grundsteine für ein besseres Leben kommender Generationen legen.
Der berühmte Ökonom Keynes meinte in den 1920er Jahren, dass wir die negativen Seiten des Kapitalismus ca. 100 Jahre ertragen müssten, um ihn dann abzustreifen. Dies sei sinnvoll, damit wir durch Gier, Geiz, Konkurrenz, Angst und Druck derart beschleunigt die technischen Errungenschaften und Erfindungen zügig bekommen, mit denen wir dann im Anschluss ein angenehmes Leben leben können.
Dieser Gedankengang muss uns bewusst bleiben, weil wir sonst dem Zauberlehrling ähnlich der Geister, die wir riefen, nicht mehr Herr werden können: haben wir sie einmal als "normal" in unser Leben integriert, fällt uns der Faustische Pakt gar nicht mehr so einfach auf.
Begeisterung, Liebe, Freundschaft, Zusammenhalt, Freude... Das sind die Werte, die wir "artgerecht" nennen können. Alles drunter ist nur eine Krücke.