"Die Wahrscheinlichkeit, in einem EASA Flugzeug der allgemeinen Luftfahrt zu sterben, ist mehr als doppelt so hoch (um 107% höher) als in einem FAA Flugzeug der allgemeinen Luftfahrt.
Wollen wir uns da nicht mal drüber austauschen? Ich hatte das aufgrund eines anderen Threads hier mal ausgerechnet. Danach wurde es da sehr still drüber. Was meint Ihr, woran liegt das?"
Guten Abend,
daß es um die Diskussion im Nachhinein still geworden ist, mag daran liegen, daß diese Zahlen - selbst wenn sie Korrekt und Vergleichbar wären - keine Aussage über systemische Qualitäten der Ausbildung zulassen. Und um diese ging es ja ursprünglich. Das einfache Vergleichen der Unfallzahlen führt bei derart komplexen Fragestellungen, wie beispielsweise die nach den systemischen Fehlern bei der Ausbildung von Piloten in Europa und den Vereinigten Staaten, maximal zu einer verkürzten Sichtweise der Zusammenhänge.
Konkrete Probleme, die in den Zahlen stecken, sind beispielsweise die vollkommene Missachtung jeglicher Gründe für die Unfälle, Umstände, persönliche Streßfaktoren, Materialversagen, Sprachbarrieren, Charakter des Piloten, Flugzeugtyp und -zustand, Wetter, und vieles mehr, was der Verkettung von Ereignissen hin zu einem Unfall dient. Hinzu kommt, daß in den Zahlen der Einfluß der Ausbildung auf die Unfälle keinerlei Berücksichtigung findet.
Ohne eine genaue Ursachenanalyse und ein umfassendes Risk-Assessment ist die ursprünglich gestellte Frage nicht zu beantworten. Diese allerdings wäre derart Umfangreich, daß sie das Potential für gleich mehrere Dissertationen hätte, was einer der Hauptgründe sein mag, daß die von Ihnen geforderte quantitative Gegendarstellung ausbleibt.
Mit bestem Grusz,
Malte Höltken