selbst mit genut Sprit hast du so tiefe Wolken eher großflächig
Sven, das ist aus meiner Sicht zu sehr verallgemeinert: Gerade in Küstenregionen oder in Tälern hat es oft harmlosen, tiefen Stratus, während der Hochdruck 20 nm weiter für severe CAVOK sorgt.
Meine Bemerkung bezüglich der "Minima-Fraktion" sollte übrigens nicht despektierlich klingen (tat sie aber vielleicht - sorry). Selbstverständlich kann und sollte jeder sein persönliches Risikomanagement machen. Nur sind Takeoff- oder Approach-Minima halt so schön digital und leicht aufzuschreiben - und vielleicht deswegen so beliebt, während andere Kriterien weich in der Formulierung und komplex in der Bewertung sind. Man sollte halt nicht den Fehler machen, sich mit ersterem in falscher Sicherheit zu wiegen.
Denn der Hauptkiller dürfte immer noch Selbstüberschätzung sein
Auch das ist mir, zumindest im Kontext von dem, was wir hier diskutieren, etwas zu einfach. Selbstüberschätzung setzt ja erst mal eine realistische Einschätzung der Bedingungen und im Anschluss einen zu optimistischen Abgleich mit den eigenen Fähigkeiten voraus. Und dynamisches Wetter auf einem längeren Flug entzieht sich einer Bewertung im Stil von "20 kts XWC traue ich mir zu, aber 25 kts nicht mehr". Letztlich könnte man sonst jeden Unfall, der nicht auf technisches Versagen zurückzuführen ist, unter "Selbstüberschätzung" einordnen, denn retrospektiv waren dann offensichtlich die Anforderungen höher als die Fähigkeiten.
Disclaimer: Ich maße mir explizit kein Urteil darüber an, ob Björn den konkreten Flug früher abbrechen oder erst gar nicht hätte antreten sollen. Dazu fehlen mir u.a. das "big picture" der Wetterlage und die Erfahrung auf dem Muster. Unabhängig davon finde ich die Diskussion extrem lehrreich.