Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 30. März
War früher alles besser?
Frühjahrsflug in die Normandie
EDNY: Slot-Frust und Datenleck
Triebwerksausfall kurz nach dem Start
Der kleine QRH-Bausatz
Unfall: Wer zu oft warnt ...
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Antworten sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

Leserreise 2013 Around the World  
Zeigen: 

Weitere Fotos und Videos der Leserreise auch auf Instragram!
Flugdaten vom  
Zeit
(GMT)
Track
(deg)
GS
(kts)
GPS Alt
(ft)
VS
(fpm)
---
Zeit
Funkaufzeichnung / Textnachricht aus dem Cockpit
06:14:03 Funkaufzeichnung: COM COM1  Länge: 00:00:13   Welcome to Henderson. Klare ATC und ein freundliches Willkommen auf den Salomonen.
05:37:38 Nachricht: Endspurt nach Guadalcanal, Henderon Field AGGH. Die ersten Maschinen beginnen den Anflug.
05:02:27 Nachricht: Sind im Luftraum der Salomonen angekommen. Wunderschoener Flug ueber den Pazifik.
03:19:59 Nachricht: Sind auf dem Weg nach Rabaul, machen noch einen Abstecher nach Kiriwina zum Sightseeing. Kula-Ring.
23:49:34 Funkaufzeichnung: COM COM1  Länge: 00:01:25   Initial call Rabaul Tokua Tower mit Flugplatzinformationen, Volcanic Activity und Verkehrsinformationen im unkontrollierten Luftraum.
22:21:42 Nachricht: Auf dem Weg nach Rabaul. FL250. Waren drei Tage ohne Internet. Reiseberichte folgen asap.
Lernkurve: Flugbetrieb in Papua Neuguinea
Einträge im Logbuch: 60
Auf die Salomonen
 
25. September 2013 Jan Brill

Leserreise: Tag 24


Dreissig Schweine und 300 Euro

Nach einem interessanten Nachmittag mit einer Wanderung im Regenwald und einem ausgelassenen Abend begann der heutige Aufenthalt in der Ambua Lodge im Hochland von Tari für interessierte Crews mit einem Ausflug auf 9.000 ft Höhe um die legendären Paradisvögel dieser Region zu bestaunen. Die seltenen Tiere zeigten sich zwar nicht, was auch an den direkt vorbeifahrenden LKW der Gasförderung gelegen haben könnte, dafür erfuhren die Crews aber einige interessante Details über das Leben und die Situation der Menschen hier.


Huli-Krieger beim Tanz.
Karlheinz, mitreisender Ethnologe der Universität Frankfurt, schaffte es durch geschickte Fragen unseren Guides etwas mehr Informationen zu entlocken als nur die üblichen Tourist-Facts. Die Lebenssituation der Menschen hier ist für uns schon anhand der Eckdaten schwer vorstellbar. 100 Kina (ca. 30 Euro) pro Monat verdient ein Mitarbeiter des Hotels laut eigenen Angaben. 300 Kina (100 Euro) pro Jahr kostet die Schule für ein Kind. Unser Guide hat fünf Kinder…


Die von uns engagierten Security-Guards am Flugplatz der Gasförderungsfirma erhalten – wenn den Flugzeugen nichts passiert – 100 Kina pro Mann und pro Tag, verdienen also pro Tag einen Monatslohn. Dies sei die übliche Rate der Baufirma hatte Dave uns gestern versichert. Es wird also schnell klar welche Veränderungen ein solches LNG-Projekt mit sich bringt.


Interessant ist auch, wie sehr die Kultur und das tägliche Leben noch in der Vergangenheit verankert sind. So finden Verheiratungen noch nach traditionellen Regeln statt. Der Vater sucht nach einer Frau für den Sohn und "kauft" diese bei der Familie der Frau indem er einen Brautpreis entrichtet. Dreissig Schweine und 1.000 Kina (300 Euro) kostet eine Frau oder besser gesagt ein Mädchen im Hochland von Tari. Ein Mitspracherecht hat das Mädchen nicht, solange sich der Käufer und die Eltern handelseinig sind. Ein Mann kann so viele Frauen haben (=kaufen) wie er will, nur die wenigsten Männer können sich aber mehr als eine Frau leisten.

Nach dem Frühstück besuchten die Crews das Volk der Huli in einem nahegelegenen Dorf. Dort wurden unterschiedliche Aspekte des Lebens hier vorgestellt. Am auffälligsten waren natürlich die Männer in ihren prächtigen Eigenhaar-Perrücken und Bemalungen. Sie kümmern sich um die Jagd, den Hausbau und gelegentliche Kriege. Sie sind auch verantwortlich für den Zusammenhalt des Clans. Die Frauen erledigen alles andere. Männer und Frauen leben getrennt, treffen sich nur zur Nachwuchsproduktion. Kleine Kinder leben im Frauenhaus.


Keine grausame Strafe, sondern leiden für die Schönheit. Dieser Herr steht nur wenige Tage vor der "Ernte" seiner Haare, die dann zu einer prächtigen Eigenhaarperücke verarbeitet werden. Um die Ernte nicht zu gefährden, wählen Huli-Männer in dieser Phase die gezeigte Schlafposition.
Grundsätzlich ist das Zusammenleben der Dörfer friedlich, lediglich bei nachbarlichen Übergriffen in den Bereichen Land, Schweine und Frauen kommt es zu Streit, der dann als kämpferische Auseinandersetzung mit Pfeil und Bogen ausgetragen wird.

Ein Überbleibsel von Initiationsriten der Männer zwischen sind die Eigenhaarperücken. Durch Wachstum von zwei Jahren und ritueller Behandlung mit Wasser und Blättern wächst eine Haartracht wie sie auf den Bilden erkennbar ist. Diese wird dann als Echthaarperücke abgeschnitten und in dieser Form für die Kopfbedeckung verwendet, welche für die rituellen Kriegertänze benötigt wird. Die Huli-Tänze werden heute noch regelmäßig während dörflicher Feste (Kola) zelebriert. Auch Geisterbeschwörungen und -austreibungen zur Behandlung von Krankheiten und Unbefindlichkeiten sind noch an der Tagesordnung und wurden während der Führung demonstriert.


Bewertung: +3.00 [3]  
 
 





1 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang