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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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Leserreise 2013 Around the World  
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Flugdaten vom  
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Zeit
Funkaufzeichnung / Textnachricht aus dem Cockpit
02:33:30 Nachricht: Sehr gute radarlose ATC laesst uns selber untereinander im Anflug staffeln.
02:29:02 Nachricht: Die ersten Maschinen im Anflug auf Band Neira.
01:55:55 Nachricht: Aquator passiert. Auf dem Weg nach Banda Neira.
Beim Sultan in Ternate
Einträge im Logbuch: 60
Fotostrecke: Banda Neira
 
21. September 2013 Jan Brill

Leserreise: Tag 20


Auf den Spuren der Gewürzhändler: Banda Neira

Auch der zweite Inlandsflug innerhalb Indonesiens hat uns gezeigt, dass diese Region sehr viel GA-freundlicher ist als die Philippinen. Geringe Gebühren um $40 in Ternate und eine problemlose ATC, die uns schon kurz nach dem Start direct quer über die Bandasee zu unserem 355 NM entfernten Ziel Banda Neira gecleared hat haben uns sehr gefreut. Dazu Treibstoffpreise von ca. $1 pro Liter Jetfuel. Sicher, alles geht hier etwas langsamer und nicht immer ganz so strukturiert, aber insgesamt kommen wir in Indonesien bislang sehr gut durch. Das Highlight heute war jedoch der Anflug und die Landung auf der Gewürzinsel von Banda Neira. Abgelegener, exotischer, freundlicher und interessanter hätte unser Ziel kaum sein können.


Anflug auf die 900 m lange Piste von Banda Neira/ZZZZ. Die älteste der bekannten Gewürzinseln ist touristisch praktisch nicht erschlossen. Hierher kommt man eigentlich nur mit dem kleinen Flugzeug.
Im Zentrum der Bandasee gelegen war Banda Neira die erste Gewürzinsel, die von europäischen Seefahrern angesteuert wurde. Hier begann im 15. und 16. Jahrhundert der äußerst lukrative direkte Seehandel Handel mit den in Europa so beliebten Gewächsen. Der direkte Seeweg erlaubte es den Entdeckern, Kriegern und Händlern aus dem damals gerade zu technologischer Parität gekommenen Europa die arabischen Händler im Gewürzhandel komplett aus der Lieferkette zu streichen. Die Gewinnspannen waren so enorm, dass nur eine einzige Schiffsladung voller Gewürze genügte die gesamten Expeditionskosten der allerersten Weltumrundung (F. Magellan 1519- 1521) zu erwirtschaften, und dies obwohl vier Schiffe, viele Männer und der Leiter der Expedition selber im Laufe der westwärts gerichteten Weltumrundung ihr Leben verloren.


492 Jahre später erreichen wir mit neun Flugzeugen diese abgelegenen Inseln inmitten der Bandasee. Getreu unserer Zielsetzung nicht nur eine Weltumrundung, sondern vielmehr eine Weltreise durchzuführen, haben wir diesen Ort ausgewählt um einmal abseits der Touristenziele einzutauchen in die wirkliche Welt der von uns besuchten Länder. Und dass einige der tauchenden Crewmitglieder hier auch noch in glasklares Wasser und betörend schöne Unterwasserwelten eintauchen können, schadet natürlich auch nicht.


Nach dem Start in Ternate/WAMT und einem Flug fast vollständig in IMC zwischen FL200 und FL280 riss die Beweölkung nach dem Passieren der Insel Seram auf und gab den Blick frei auf die Vulkankegel der 60 NM südlich gelegenen Banda-Inseln. Bei strahlendem Sonnenschein und spiegelglattem Wasser landeten die Flugzeuge auf der 900 m langen Piste. Dabei war im Endanflug der Bergrücken der Nachbarinsel zu passieren, die Flugzeuge mussten also eng und genau manövrieren und sie mussten dies ad hoc tun, denn Anflugkarten oder Navigationshilfen gibt es für Banda Neira/ZZZZ nicht. Fliegerisches Können, Augenmaß und Koordination untereinander war gefragt, was die Crews auch sehr routiniert erledigten.


In Banda angekommen herrschte Volksfeststimmung. So viele Flugzeuge auf einmal hat es hier wohl noch nie gegeben. Einige Crews liefen die ca. 1,5 km zu Hotel Maulana zu Fuß. Ein bunter Hund im Handstand hätte wohl kaum mehr Aufsehen erregt als die uniformierten Langnasen auf dem Gang quer durch den Ort. Freundlichst wurden wir begrüßt und spontan gefragt wer wir sind und woher wir kommen. Touristen sind hier eine absolute Seltenheit, fliegende Touristen sicher eine Premiere.


Natürlich gibt es hier auch keinen Fünf-Sterne-Schuppen. Wir sind ein einem landestypischen sehr einfachen aber sauberen Hotel untergebracht. Direkt am Wasser, dahinter die Dorfstrasse mit dem vollen Leben Indonesiens. Kurzum: Wir sind mittendrin! Sobald der Dieselgenerator des Dorfes wieder anspringt und sich vielleicht eine halbwegs flotte Internetverbindung herstellen lässt, werden wir Fotos von diesem wunderbaren Ort hier einstellen.


  
 
 





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