Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 30. März
War früher alles besser?
Frühjahrsflug in die Normandie
EDNY: Slot-Frust und Datenleck
Triebwerksausfall kurz nach dem Start
Der kleine QRH-Bausatz
Unfall: Wer zu oft warnt ...
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Antworten sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

Afrika-Leserreise 2011 Live-Tracker: Keine Flüge heute
Weitere Fotos und Videos der Leserreise auch auf Instragram!
Fotostrecke: Der Weg nach Mauritius
Einträge im Logbuch: 28
Fotostrecke: Mauritius und der Weg nach Sansibar
 
21. März 2011 Jan Brill

Leserreise: Tage 22, 23 und 24


Drei Tage Mauritius und der Ausflug auf die die Insel zum frustrierten Zollinspektor

Vier volle Tage verbrachten die Besatzungen auf Mauritius. Das Hotel Prince le Constance hat die Erwartungen vollauf erfüllt auch wenn wir in der riesigen Anlage praktisch die einzigen Gäste waren. Besonders am Sonntagabend, als nicht weniger als vier Teilnehmer ihren Geburtstag feierten, sorgten wir aber zumindest für den Getränkeumsatz eines voll belegten Hauses. Die Crews verbrachten die vier Tage in Mauritius mit Faulenzen, Baden, Tauchen und vor allem Golfen. Sehr interessant waren Ausflüge in die Umgebung. Mauritius hat nämlich durchaus mehr zu bieten als Hotelanlagen und Zuckerrohr. Das Redaktionsflugzeug unternahm am Sonntag einen Ausflug nach Frankreich – auf die benachbarte Insel Reunion – und kehrte mit der Erkenntnis zurück, dass Mauritius die wesentlich schönere Ferieninsel ist.

Mauritius selber wird landschaftlich durch die dichten Zuckerrohrfelder geprägt. Nahezu jeder Quadratmeter wird für den Anbau der Pflanze genutzt. Schroffe Berge dominieren das Bild, bis zur Hälfte sind diese mit Zuckerrohr bewachsen, die Bergspitze ist meist durch dichten Urwald überwuchert. Dort, wo man kein Zuckerrohr anbaut, wird die Fläche für die Aufzucht touristischer Monokulturen genutzt. Mauritius hat jedoch trotzdem keinen Massentourismus, das ist sehr angenehm. Die kulturelle Vielfalt der Insel ist überall deutlich zu erkennen. Bunte hinduistische Tempel stehen neben Kirchen und Moscheen. Insgesamt macht die Insel und vor allem ihre Bewohner einen sehr entspannten und freundlichen Eindruck.

Bootsfahren mit schnorcheln im azurblauen Wasser, Touren zu den Riesenschildkröten oder einfach über den Markt mit seinen tropischen Erzeugnissen schlendern – das sind die wesentlichen Aktivitäten denen sich einige Teilnehmer widmen. Und natürlich Golf! Abends bietet das Hotel dann exzellente Fisch- und Hummer-Mahlzeiten aus dem Meer nebenan.

Etwas merkwürdig mutet jedoch die Bausubstanz an. Ganze Straßenzüge in den kleinen Dörfern der Insel befinden sich noch im Rohbau - und das seit vielen Jahren. Die Einwohner erklären uns das mit einer Merkwürdigkeit im hiesigen Steuerrecht: Abgaben müssen erst nach Fertigstellung eines Hauses bezahlt werden – da zieht sich der letzte Bauabschnitt dann gerne mal über ein paar Jahrzehnte hin...


Allgemeine Luftfahrt unbekannt

Völlig unbekannt ist jedoch die Allgemeine Luftfahrt wie wir sie kennen. Angeblich waren wir die ersten Propellermaschinen seit Jahren die sich auf die Insel im Indischen Ozean verirrt haben. Eine Falcon aus der Schweiz und eine Gulfstream aus Österreich stehen noch auf dem GA-Vorfeld, und das sind auch die eher typischen Besucher der Insel. Trotzdem sind die Preise erträglich: 70 Cent für Jetfuel und 150 Dollar Handling sind eigentlich kein Problem.

Mit unserem Vorhaben aber, am Sonntag einfach mal zur 130 NM entfernten Insel Reunion rüberzufliegen und am selben Tag wieder zurückzukehren, stellen wir dann aber nicht nur den Handlingagenten, sondern auch die gesamte Flughafenmaschinerie vor erhebliche Probleme. So richtig versteht man bis zum Schluss nicht was wir vorhaben und vor allem warum wir keine Paxe dabei haben, aber nach längeren Diskussionen lässt man uns dann noch fliegen.

UPDATE (23.3. 6:30Z): Wie wir erfahren, stimmt es nicht ganz, dass wir die ersten GA-Propellerflugzeuge sind, die FIMP angeflogen haben. Ein Leser aus Deutschland war im Jahr 2000 mit seiner Jetprop dort. Dafür benötigte er allerdings einen KABINETTSBESCHLUSS der mauritianischen Regierung.


Willkommen in der EU !

Nach dem kurzen und sehr schönen Flug erleben wir in Reunion jedoch eine gänzlich andere Welt. Nach der Landung in Pierrefonds an der Südspitze der Insel helfen uns einige Flugplatzmitarbeiter nach dem Tanken mit dem Abstellen der Maschine und lassen uns durch eine Pforte nach draussen. Reunion gehört zu Frankreich und entsprechend bekommen wir das Sprüchlein "Willkommen in der EU" auf das Handy.

So richtig heimisch in der EU fühlen wir uns jedoch erst, als ein offenbar auf die Insel strafversetzter Oberzollinspektor, dem die Hitze augenscheinlich nicht sonderlich gut bekommt, seinen großen Auftritt hinlegt. Wir warten auf das Taxi – was in Frankreich am Sonntagmittag dauern kann – und der Oberzöllner flippt aus: Wir wären zum falschen Ausgang hinausgegangen, er würde uns anzeigen, wir wären illegal eingereist und überhaupt: "Willkommen in der EU" eben. Die beiden netten Flugplatzleute, die uns überhaupt erst durch die falsche Pforte gelotst hatten, werden herbeizitiert und bekommen eine zehnminütige Standpauke. Wir sind komplett baff.

Der Ausflug in den nahegelegenen Ort ist dann nur wenig amüsanter, wie in Frankreich üblich gibt es am Nachmittag nichts zu Essen, wir überfallen eine Imbissbude am Stand und machen, dass wir wegkommen. Im Vergleich zum sehr sauberen und freundlichen Mauritius macht Reunion auf uns den Eindruck eines stark heruntergekommenen Badeorts am Mittelmeer. Als Gegenleistung für insgesamt fünf Stunden Ein- und Ausreiseformalitäten nehmen wir aber wenigstens die Erkenntnis mit zurück die richtige Insel für den Aufenthalt der Leserreise ausgewählt zu haben.

Belohnt werden wir an diesem Tag durch einen weiteren wunderschönen Anflug auf Mauritius mit herrlichen Ausblicken auf die grüne Insel das klare Meer und die vorgelagerten Riffe.

Eine ausführliche Fotostrecke folgt, sobald wir wieder breitbandiges Internet zur Verfügung haben.


  
 
 





1 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang